R E G I E K O N Z E P T

DIE PERSONEN DES STÜCKS

Hannah Arendt, die Jüngere, 1924–1933, die Ältere, 1950–1975

Martin Heidegger, der Jüngere, 1924–1933, der Ältere, 1950–1976

2 Gestalten in Form von Audio- und Film-Einspielungen.

(als Kritiker Heideggers, als Kritiker Hannah Arendts, als SS-Schergen, als Bedienstete)

DER GRUNDGEDANKE

Da es sich bei Martin Heidegger und Hannah Arendt um bekannte historische Figuren handelt, ist es ein besonderes Anliegen diese außergewöhnliche Liebesgeschichte gefühlsvoll, authentisch und überzeugend zu erzählen. Das doppelte Verhältnis zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger, als Liebende und als Denker soll dem Zuschauer auf eine verständliche und bildhafte Weise nahe gebracht werden. Sowohl Kundige der Philosophie als auch Unerfahrene sollen gleichsam auf ihre Kosten kommen.

Ziel ist es die beiden Protagonisten von der Optik, Sprache und Bewegung möglichst nah an die wirklichen Personen anzulegen. Das fordert von den Darstellern eine vielseitige schauspielerische Beweglichkeit, sowie eine intensive Auseinandersetzung mit den darzustellenden Figuren. Natürlich werden dazu auch die Kostüme und Maske den historischen Begebenheiten angepasst.

DIE BÜHNE

Die Idee ist es, diese Geschichte auf kleinen Bühnen, für max. 100-150 Zuschauer zu zeigen. Dies hat den Vorteil, dass eine private und intime Atmosphäre geschaffen werden kann, in der die Zuschauer unmittelbar am Geschehen teilnehmen. Auf diese Weise ermöglicht es den Schauspielern sehr reduziert und sensibel, wie im Film zu spielen und auch mit leisen Tönen den Raum mit Spannung und Gefühlen zu füllen.

DIE AUSSTATTUNG

der Bühne ist karg, fast asketisch.

Der wichtigste Bestandteil der Ausstattung ist ein großer Schleier aus Tüll, der längs über die ganze Bühne verläuft. Mit der richtigen Beleuchtung wird dieser Tüll zu einem unsichtbaren Vorhang. Mithilfe von Licht und Projektion können damit dreidimensionale Effekte erreicht werden. So ist eine Projektion auf Tüll, zwar deutlich wahrzunehmen, der Stoff bleibt dabei aber immer noch transparent und lässt so verschiedene Projektions- und damit Wahrnehmungsebenen zu. Darsteller, die sich in diesen verschiedenen Ebenen bewegen, werden so Teil des Raums – erscheinen und verschwinden wie aus Zauberhand.

Beispiele für Projektion und Spiel mit Tüll

Bild Quelle: Internet

Bild Quelle: Internet

DIE PROJEKTIONEN

Mittels filmischen Aufnahmen und Bildern wird die besondere Realität von Räumen, Personen und Situationen einbezogen und illustriert (z.B. die feurige Leidenschaft der Liebenden, der Einzug des Nationalsozialismus oder der Zeitsprung nach dem Krieg).

Aber auch Grossaufnahmen der Darsteller werden parallel im Hintergrund eingeblendet. Die Koppelung mit dem Live Geschehen auf der Bühne und den vorher aufgenommenen Bildern, geben die Möglichkeit, Erinnerungsbilder, Sehnsüchte und Ängste zu zeigen.

DAS HAUPTANLIEGEN

besteht darin, den Zuschauern die Gegensätzlichkeit dieser beiden Denker, ihr gegenseitiges Verfallensein, die Ausweglosigkeit ihrer Liebe als bildhaftes eindrückliches Theatererlebnis darzubieten.

Der Schleier als Hauptbestandteil der Ausstattung hat verschiedene Bedeutungen. Einerseits versinnbildlicht er die verbotene Liebe, welche nur im Geheimen gelebt werden durfte andererseits verdeutlicht er aber auch Heideggers Denken – ein Denken welches „hinter den Vorhang“ schaut – „aus den Schatten tritt“, sich dem eigenen Willen stellt und auf der Suche nach der Wahrheit ist.